Inhaltsverzeichnis:
Grundlagen Teilkostenrechnung
– Kostenarten
– Ermittlung von kv
– Gewinnschwellenmenge
DB-1-Rechnung im 1- Produktunternehmen
– db und DB
– Zusammenhang db – KF und db – BE
– Einflussgrößen auf den xBEP
– kurz- und langfristige Preisuntergrenze
DB-1-Rechnung im Mehrproduktunternehmen
DB-2-Rechnung im Mehrproduktunternehmen
Engpassrechnung
Abkürzungsverzeichnis:
AK = AnschaffungsK
DB = Deckungsbeitrag
db = DB je Stück
EF = Eigenfertigung
eKF = erzeugnisfixe K
EKP = Einkaufspreis
FB = Fremdbezug
g = Stückgewinn
G = Gewinn
k = Stückkosten
K = Kosten
KF = Fixkosten
KV = variable Kosten
kv = variable k
naeKF=nicht abbaubare eKF
ND = Nutzungsdauer
NVKP = NettoVKP
pK = produktbezogene K
PUG = Preisuntergrenze
U = Umsatz
uKF = unternehmensfixe K
xBEP = break-even-point
DB-2-Rechnung-im Mehrproduktunternehmen
Erzeugnisfixe Kosten und unternehmensfixe Kosten in der DB 2-Rechnung
Die DB2-Rechnung unterscheidet bei den Fixkosten zwischen unternehmensbezogenen Fixkosten und produktbezogenen Fixkosten.
Die gesamten produktbezogenen Kosten eines Produkts ergeben sich aus den variablen Kosten und den erzeugnisfixen Kosten des Produkts: pK A = eKF A + kv A
Alles verstanden?
Bei der PerKol Sportgeräte AG werden die Stepper Typ A, Typ B und Typ C hergestellt. Folgende Daten stehen zur Verfügung:
Alles verstanden?
Mit Hilfe der DB-2-Rechnung können folgende Entscheidungen getroffen werden:
- Neuaufnahme eines Produkts
- Eliminierung eines Produkts
- Eigenfertigung oder Fremdbezug
Entscheidung 1: Aufnahme eines neuen Produkts in das Produktionsprogramm bei freien Kapazitäten
Die Geschäftsleitung der PerKol Sportgeräte AG muss entscheiden, ob bei freien Kapazitäten der Stepper Typ D in das Produktionsprogramm aufgenommen werden soll. Das Unternehmen ist gewinnorientiert und trifft die Entscheidung, die den DB2 und damit das BE verbessert.
Folgende Daten zum Stepper Typ D liegen vor:
NVKP = 610,00 €, kv = 480,00 €, eKF = 12.000,0 €, die Absatzmenge beträgt 100 Stück.
>>>> DB2 vor Aufnahme und DB2 nach Aufnahme in das Produktionsprogramm
Alles verstanden?
In der DB2- Rechnung soll bei freien Kapazitäten ein neues Produkt aus kostenrechnerischer Sicht in das Produktionsprogramm aufgenommen werden, falls DB2 des neuen Produkts > 0 und damit alle produktbezogenen Kosten gedeckt sind.
Abbaubare und nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten
Ein Teil der erzeugnisfixen Kosten bleibt nach Eliminierung des Produkts bestehen. Es handelt sich hierbei um nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten.
Alles verstanden?
Entscheidung 2: Eliminierung eines Produkts aus dem Produktionsprogramm
Die Geschäftsleitung der PerKol Sportgeräte AG ist mit der Gewinnsituation des Steppers Typ C unzufrieden und überlegt, ob das Produkt aus dem Produktionsprogramm eliminiert werden soll. Bei Eliminierung des Steppers Typ C bleiben nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten in Höhe von 4.200,00 € bestehen.
>>>>DB2 bei Produktion und DB2 bei Eliminierung
DB 2 bei Produktion von C besser als DB 2 bei Eliminierung von C
– 1.952,00 € besser als – 4.200,00 €
Die PerKol Sportgeräte AG wird sich als gewinnorientiertes Unternehmen aus kostenrechnerischer Sicht für die Weiterproduktion des Steppers C entscheiden. Und dies, obwohl Stepper C einen negativen DB2 erwirtschaftet und damit nicht einmal seine eigenen produktbezogenen Kosten erwirtschaftet.
Alles verstanden?
In der DB2-Rechnung soll ein Produkt aus dem Produktionsprogramm genommen werden, falls
DB2 bei Eliminierung besser als DB2 bei Produktion.
Entscheidung 3: Eigenfertigung (EF) oder Fremdbezug (FB) eines Produkts
Die Geschäftsleitung der PerKol Sportgeräte AG muss entscheiden, ob der Stepper Typ C weiterhin eigengefertigt oder ob es zukünftig fremdbezogen werden soll. Der Einkaufspreis netto beträgt 215,00 €/Stück. Bei Fremdbezug des Steppers Typ C bleiben nicht abbaubare erzeugnisfixe Kosten in Höhe von 4.200,00 € bestehen.
>>>>DB2 bei Eigenfertigung und DB2 bei Fremdbezug
DB 2 bei EF von C besser als DB 2 bei Fremdbezug von C
– 1.952,00 € besser als – 2.200,00 €
Die PerKol Sportgeräte AG wird sich als gewinnorientiertes Unternehmen aus kostenrechnerischer Sicht für die Eigenfertigung des Steppers Typ C entscheiden. Und dies, obwohl Stepper C einen negativen DB2 erwirtschaftet und damit nicht einmal seine eigenen produktbezogenen Kosten erwirtschaftet.
Alles verstanden?
In der DB2-Rechnung soll ein Produkt fremdbezogen werden, falls
- DB2 bei FB besser als DB2 bei EF oder
- pK bei FB < pK bei EF
- EKP * X + nicht abbaubare eKF < kv * X + eKF
Kostenkritische Menge
Bei der kostenkritischen Menge x besteht für ein Produkt Kostengleichheit bei Eigenfertigung und Fremdbezug:
produktbezogenen Kosten bei EF = produktbezogene Kosten bei FB
pK bei EF = pK bei FB
kv * X + eKF = EKP * X + nicht abbaubare eKF
kostenkritische Menge = Δ eKF/ Δ kv
Δ eKF = eKF – naeKF = abbaubare eKF
Δ kv = kv – EKP
>>>>Kostenkritische Menge bei Eigenfertigung und Fremdbezug rechnerisch:
pK bei EF = pK bei FB
195 * X + 11.952 = 215 * X + 4.200
7.752 = 20 * X
387,60 = X
oder
kostenkritische Menge = Δ eKF/ Δ kv = 7.752 / 20 = 387,60
Die kostenkritische Menge beträgt 388 Stück.
>>>>Kostenkritische Menge bei Eigenfertigung und Fremdbezug grafisch: